Nutzung von Echtzeitmessdaten im Netzbetrieb für Monitoring, Anschlussplanung, Zielnetzplanung und §14a ENWG
Lastflussdaten sind die Grundlage für ein effektives Management des Niederspannungsnetzes in einer sich verändernden Energielandschaft. Die Lastflussdaten sind auch die Grundlage für die Ansteuerung von Verbrauchern nach §14a EnWG.
Doch wie werden Lastflussdaten der einzelne Kabelabgänge heute erfasst? In der Praxis wird nicht Abgangs scharf gemessen! Und wenn doch finden noch weit verbreitet Schleppzeigemessgeräte (Bimetall-Maximum-Strommesse) ihre Anwendung. Die Position des Schleppzeigers gibt das letze Maximum nach der letzen Nullung an.
Dass diese Geräte seit vielen Jahrzehnten einen wertvollen Dienst für das Netz-Management leisten steht außer Frage. Auch außer Frage ist die Tatsache, dass die Netze dynamischer werden und die Knappheit an Technikern zunimmt die das manuelle Ablesen der Schleppzeiger regelmäßig übernehmen.
Beim Einsatz von Schleppzeigern in einem sich verändernden Netz sehe ich drei Probleme:
- Wer stellt den Schleppzeiger auf 0?
- Wann und warum macht er das (Dokumentation)?
- Und welche Kosten fallen für das manuelle Bedienen der Schleppzeiger an (Zeit und Geld)?
In Zeiten von PV, Wärmepumpen und Vehikel to Grid, 50160, Power Quality, und Diskussionen über steigende Netzentgelte ist das festhalten an Schleppzeiger Messgeräten in meinen Augen Folklore.
Entscheide ich mich nun für eine breite Digitalisierung meines Niederspannungsnetzes, tausche Schleppzeiger gegen moderne Messgeräte aus und erfasse jeden Kabelabgang, so stellt sich die Frage: was bringt das bei meiner täglichen Arbeit und was kann ich mit den “digital” gesammelten Daten alles machen?
In erster Linie sehe ich die Verwendung der Daten für ein effizientes Netzmanagement im Vordergrund: also live Monitoring, Anschlussplanung und Zielnetzplanung. Das effiziente Netzmanagement dient dazu Veränderungen des Netzes sichtbar zu machen um alternative Netztopologien zu prüfen, einschließlich des Neubaus oder Austauschs von Leitungen und der Veränderung von Schaltzuständen.